Bäume, so groß wie dein Leben,
musst sie erklettern, bezwingen, erobern.
Jeder Ast, eine Geschichte, eine Zeit, eine Welt,
der erste, große, in der Mitte ohne Spur einer Rinde,
viele Füße, große, wie kleine, berührten ihn,
rutschen ab und stiegen weiter,
zum nächsten, schon dünner, doch immer noch stark,
höher und höher musste es gehen,
nach unten guckt man als erstes von oben.
Herz klopft langsam schneller, kleine Äste, die knacken,
du schaffst es, Blätter die rascheln, fast wie ein Klatschen,
feuern dich an, höher und höher, der Boden verschwindet,
dann bist du da, streckst dein Kopf über die Spitze,
mit grünen Knien und zerzausten Haaren,
siehst deine Welt erstmals von oben. Großes wird kleiner,
Unerreichbares bezwungen, bist stolz, mit dem Wind kommt ein Lächeln.
Schließ deine Augen, weißt du es noch?
© Sunny Möller