Lebensmittel, die nach Slow-Food-Kriterien angebaut, produziert, verkauft oder verzehrt werden, sollen regionale Wirtschaftskreisläufe stärken und Menschen wieder mit Auge, Ohr, Mund und Händen an ihre Region binden. (Wikipedia)
Super, wieder was gelernt! Lassen wir die Welt der Anglizismen mal beiseite. Slow food??? Langsames Essen? Sprechen wir hier über den Verzehr von Tieren, die nicht so schnell voran kommen? Schnecken zum Beispiel, nebenbei bemerkt auch das Maskottchen der Organisation. Oder reden wir eher von dem weitestgehend bewegungsunfähigem Spinat? Food with handicap zuzusagen. Ist das nicht diskriminierend? Herr Horx erklärt es noch genauer. Slow food beinhaltet Produkte mit authentischem Charakter. Verstehe, eine Kohlroulade sollte schon davon überzeugt sein, eine Kohlroulade zu sein. Was machen wir aber mit Nahrungsmitteln, die in einer Identitätskrise stecken? Vielleicht möchte das Lamm von Biobauer Landgraf lieber eine Apfel sein. Und dann? Tut uns leid, multiple Persönlichkeiten kommen uns nicht in die Pfanne. Die Authentizität betrifft auch die Regionalität. Und die Pflanzen mit Migrationshintergrund? Die Tomate, der Paprika, selbst die allseits beliebte Kartoffel, sind irgendwann als Gastarbeiter aus Südamerika in unser Land gekommen. Oder betrifft es nur die kürzlich eingereisten Nahrungsmittel ohne Deutschkenntnisse? Und warum wollen sie mein Ohr an die Region binden? Glaubt ihr denn, wenn ich ein niedliches oink oink aus dem Stall höre, kann ich mein Schnitzel noch genießen?Und wieder ein Tag in der neuen Weltordnung, in der ich mich zurück sehne zu der Zeit als Slow Food noch Eintopf bei Oma war!!!
© Sunny Möller