Nachdem ich den Bericht über das glückliche Streiten gelesen hatte, musste ich zuerst dreimal hintereinander meinen Namen tanzen und eine Gänseblümchenkette flechten. Nun sitze ich hier, mit einem Blumenkranz im Haar und will an mir arbeiten.
Also, erst einmal einen Streit anzetteln!
„Wir hocken nur noch zuhause rum! Du interessierst dich Null für meine Bedürfnisse! “Die Bedürfnisnummer ist super, sorgt bei jedem Mann in den ersten fünf Minuten für Magengeschwüre!! Genervtes Gesicht!! Sehr guter Start!„Was ist denn jetzt schon wieder los?“Erster Tipp, innehalten! Also antwortete ich nicht!
„Kannst du mir bitte sagen, was schon wieder los ist?“
Ohhh, er war gut. Er hatte ein positives „bitte“ eingebaut, was allerdings durch ein negatives „wieder“ zerstört wurde. Ich bin dran!
Wie war das, erst loben, dann kritisieren…….
„Ich bin wirklich von dir beeindruckt, wie du es schaffst, mich und meine Wünsche vollkommen zu ignorieren! Du blöder Idiot!“
Geklappt!!!
Der erfreute Gesichtsausdruck meines Streitpartners blieb aus!
„Spinnst du?“
Er hatte den Bericht offenbar nicht gelesen. Aber so schnell wollte ich nicht aufgeben. Ich würde jetzt eine Ich-Botschaft senden!
„Ich möchte, dass du deinen Hintern mal in Wallung bringst und das machst, was ich dir sage!“
Sehr gut! ICH – BOTSCHAFT
Er lief rot an.
„Hast du mit einer deiner Emanzpampen telefoniert, oder wieso drehst du jetzt völlig durch?“
Er machte nicht gut mit!
Der Ton macht die Musik! Nicht demütigen oder bewusst verletzten….
„Ganz ehrlich, du bist ein Fußball besessenes, Bier saufendes, Brust ansetzendes Etwas und du ekelst mich echt an!!! Das meine ich aber nicht böse!“
Puhh, geschafft!
Letzter Punkt, Zuhören und Zusammenfassen. Er sagte nichts. Er schüttelte den Kopf und ging.
„Schahatz, zusammenfassend können wir doch sagen, dass das ein ausgewogener Streit war und wenn du noch was zu sagen hast, höre ich dir jetzt zuhuu!“
Er war weg. Das nennt man dann wohl Sprachlosigkeit.
© Sunny Möller