„Sunny, du bist so was von unromantisch!“ Wie oft hab ich das schon gehört. Da bin ich wohl eher die Hexe als das Kätzchen. Beim Wort Kuscheln musste ich lange Zeit einen Würgereflex unterdrücken, bis mir jemand erklärt hat, dass ich dabei nicht unbedingt Namen wie Mausi, Hamsterchen und Bärchen verwenden muss. Wie soll das auch gehen, wenn es aus der Kuschelszenerie in die Sexlocation wechselt? Ich kann doch dann nicht „Besorgs mir du Hamster!“ stöhnen. Blumen? Schenk ich mir am liebsten selber oder bewundere sie in großen Mengen auf dem Markt. Wer sagt denn auch, dass Romantik immer dieses Kuschelgemuschelgezirpe sein muss? Meine Romantik ist halt anders definiert. Mein Lieblingsbrötchen einfach so, Kaffeetrinken am Lieblingsplatz,von dem ich dachte, keiner weiß davon, kuscheln ohne das Wort zu nennen, anschaun und zu wissen, was der andere denkt,schöner Schmerz beim Vermissen und Kirschkerne spucken wie mit 6….meine Güte, wie romantisch. „heart“-Emoticon
Und zur guten Nacht ein echter Romantiker:
Der Blick
Schaust du mich aus deinen Augen
Lächelnd wie aus Himmeln an,
Fühl‘ ich wohl, daß keine Lippe
Solche Sprache führen kann.
Könnte sie’s auch wörtlich sagen,
Was dem Herzen tief entquillt,
Still den Augen aufgetragen,
Wird es süßer nur erfüllt.
Und ich seh‘ des Himmels Quelle,
Die mir lang verschlossen war,
Wie sie bricht in reinster Helle
Aus dem reinsten Augenpaar.
Und ich öffne still im Herzen
Alles, alles diesem Blick,
Und den Abgrund meiner Schmerzen
Füllt er strömend aus mit Glück.
(Eichendorff)
Text und Gedicht -klasse! 🙂
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