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R.I.P. Telefonzelle

(c)fotolia
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Wer in den 70er und 80er Jahren aufgewachsen ist – für den war ein solcher Kasten der Anschluss zur Welt. Im Winter war’s eiskalt, im Sommer brütend heiß, drinnen hausten Spinnen, Käfer, Schnaken – egal. Für 20 Pfennig konnte man Dauergespräche führen.
Die Folge: Warteschlangen. Und Wutausbrüche, wenn jemand gegen die Scheibe bollerte oder die Tür aufriss und rief: „Leg endlich auf!“
In den 80er Jahren war Schluss mit Dauergesprächen: der 8-Minuten-Takt wurde eingeführt. Jetzt hieß es: noch mehr Kleingeld dabei haben. Und hoffen, dass die Münzen nicht immer durch den Schlitz fielen.
Manchmal half es, die Münzen am Telefonkasten zu reiben, um sie statisch aufzuladen. Manchmal aber auch nicht: Ohne Geld-Nachschub war das Gespräch plötzlich weg. Einfach weg. Für die ganz jungen unter euch: Is wie Akku leer, Alter!
Jetzt gibt es gerade mal noch 30.000 Telefonzellen deutschlandweit…und ich habe es nicht mal gemerkt. Es hat mich nicht gekümmert. Irgendwie traurig…ich weiß aber noch, wo mal eine stand. Vielleicht stelle ich da mal eine Kerze auf…vielleicht erinnert sich ja noch jemand.
R.I.P. Telefonzelle.

4 Gedanken zu „R.I.P. Telefonzelle“

  1. Hier in der Stadt hat eine (!) der gelben Zellen ein zweites Leben geschenkt bekommen, als Büchertauschzelle (eine Art öffentliches Bücherregal).

    Ich hoffe, es bleiben ein paar davon für die Ewigkeit …

    Gefällt 1 Person

  2. Oh ja.. ich erinnre mich. Und auch an die dicken Telefonbücher, wo immer genau die Seite fehlte, die man grade suchte. 😀 Zum Knutschen mit dem Freund waren Telefonzellen auch gut. Oder als Treffpunkt.

    Gefällt 1 Person

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