T
wie
Total schwierig
Ich habe euch davon berichtet. Letztes Wochenende ist mein Sohn Luke nach Minneapolis aufgebrochen, um dort ein Jahr zur Highschool zu gehen. Und nein, er ist weder geschwommen, noch hat er die Überfahrt mit einem Segelboot gemeistert. Er ist geflogen, wir haben also einen umweltschädlichen Fußabdruck hinterlassen.
© Luke Möller
Ich stelle mir immer wieder die Frage, wie authentisch kann ich ein klimafreundliches Leben führen. Klimaschutz ist gerade durch das Auftreten dieses jungen Mädchens Greta Thunberg so populär geworden wie nie zuvor. Vegan war gestern, heute ist es „Fridays for future“. Nicht, dass wir zuvor auch schon von den Problemen wussten, doch mit dieser Vehemenz, mit der sie uns den Untergang prophezeit hat, machte Millionen Menschen, vor allem auch die jungen, plötzlich wachsamer.
Man recherchierte und stellte fest, dass es nicht unbedingt besser ist, im Supermarkt anstatt einer Plastiktüte doch lieber eine Papiertüte zu nehmen. Also musste die eigene Stofftasche oder der Korb her, die Dauergemüsenetze, damit man keine Einwegplastikbeutel nehmen muss. Zur Fleisch- und Gemüsetheke nahm man natürlich auch eigene Behälter mit, um nicht noch mehr Verpackungsmüll zu produzieren. Der Einkauf dauerte plötzlich länger, weil einem bewusst wurde, was alles doppelt und dreifach verpackt ist und auf der Suche nach einem möglichst „nackigem“ Produkt feststellen musste: Gar nicht so einfach…
Dann noch die Produktionsbedingungen, ist es Fairtrade oder nicht, hat mein T-Shirt ein Kind genäht, wie kann ich Buy Local leben, wenn es viele Dinge in kleinen Städten gar nicht mehr gibt. Ist online kaufen umweltbewusster als mit dem Auto in die nächst größere Stadt zu fahren, um mir dort einen neuen Dichtungsring für meine Espressomaschine zu kaufen? Oder gebe ich dann das Kaffeetrinken gleich dran?
Ich muss zugeben…TOTAL SCHWIERIG! Aber ich gebe mein Bestes und bin gespannt, ob die Menschheit diesen „Klimahype“ lange genug durchhält und auch „die da oben“ endlich umdenken, damit wir unser zuhause nicht irgendwann dichtmachen müssen.
© Sunny Möller
Hat dies auf ragbag rebloggt und kommentierte:
» […] ich gebe mein Bestes und bin gespannt, ob die Menschheit diesen „Klimahype“ lange genug durchhält und auch „die da oben“ endlich umdenken, damit wir unser zuhause nicht irgendwann dichtmachen müssen. «
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die wichtigste entwicklung seit greta ist die tatsache, dass jugend sich artikuliert und zusammen etwas gegen die „natürlichen“ entwicklungen der welt tut.
ich denke, jeder hat in seinem leben etwas, wo er sich ändern kann, um einen kleinen schritt richtung ordentlicher zukunft zu tun. ohne sich selbst zu entleiben.
was meines erachtens jeder tun kann ist, die dinge, die er besitzt zu schonen und lange zu nutzen, statt jedem trend folgend immer neu zu kaufen und noch funktionsfähige dinge zu ersetzen, weil sie nicht mehr schick und uptodate sind.
leute an den pranger zu stellen, weil sie umweltschädliche dinge tun ist nur bedingt der richtige weg, aber jeder muss etwas beitragen.
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Schön gesagt. Ist immer einfach, zu sagen „die da oben sind schuld“. Ist schon ziemlich vertrackt. Wir wurden zu guten Konsumenten erzogen und jetzt heißt es umdenken. Und da die wenigsten auf ihr dickes Auto (Zeichen für Erfolg und Wohlstand), etc. pp verzichten möchten, hackt man mal auf die Schulschwänzer und ihre Anführerin rum.
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ich mg auf manches auch nicht verzichten, aber auf manches andere schon sehr gut. ich trage halt zum beispiel kleidung viele jahre……ein t-shirt nutze ich schon 25 jahre 🙂
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fehlt es den ignoranten deutschen an mangelnder vorstellungskraft
https://campogeno.wordpress.com/2019/08/26/die-ignoranz-der-deutschen/
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Ich glaube, die Ignoranz betrifft nicht nur die Deutschen. Den Anfeindungen, denen Greta Thunberg jeden Tag ausgesetzt ist, hat nicht nur mit Dummheit oder Ignoranz zu tun. Es ist auch die Angst der großen „Scheiß-auf-die-Umwelt-Geldmachmachinerien“, dass ein „kleines“ Mädchen die Welt zum Umdenken bringen könnte. Und das tut sie, mehr als alle Endzeit Prognosen führender Wissenschaftler, die schon lange die gleichen Botschaften hatten.
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Gut geschrieben … ja es wirklich schwierig umweltgerecht zu handeln … aber man sollte es trotzdem so gut wie möglich versuchen … ein kleiner Schritt ist besser als gar keiner
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Sehr schöne Sicht der Dinge!😃 Cool geschrieben!!!
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