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ABC der Nachhaltigkeit: Z

Z

wie

Zum Valentinstag alles Gute!

Bye bye Valentine!

Die Blumensträuße wurden jetzt kurz vor Ende zu Dumpingpreisen rausgeschleudert. Also habe ich mir mal gleich so viel florale Liebe in die Wohnung geballert, dass ich schon rote Ohren bekomme und eine Attacke auf die runtergesetzte ❤️ Pralinenschachtel starte. Es ist herrlich, die Märtyrer im Namen Christi samt Valentin von Terni wurden alle mal einen Kopf kürzer gemacht und wir verschenken langstielige Rosen. Dabei hatten sie nur Gutes im Sinn. Verkrüppelte Füße heilen und Liebende vereinen…wie man doch aus allem wieder einen Cupcake machen kann.

Schenkt euch Liebe, jeden Tag! Eine der wertvollsten und nachhaltigsten Ressourcen überhaupt!

Heute seid ihr alle meine Valentinchen! 💋

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Valentin_von_Terni

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ABC der Nachhaltigkeit: X

X

wie

Generation X

Da ich ich mit meinem ABC der Nachhaltigkeit mal wieder etwas hinterherhinke und das X mir so gar nicht leicht von der Schreibfeder gehen wollte, bekommt ihr es erst heute. Nachhaltige Lebensweise mit X? Fiel mir so gar nix ein. Was mir allerdings permanent durch den Kopf ging war Xaver, Xanthippe und Generation X. Da mir zu den ersten beiden lediglich ein Jungbauer aus dem Alpenvorland mit seiner zänkischen Ehefrau einfiel, entschied ich mich für die Generation X. Schließlich gehöre ich auch dazu.

Den unterschiedlichen Generationen werden ja verschiedene Attribute zugeordnet. Auf der Suche nach der Charakterisierung meiner Generation musste ich feststellen, das wir da nicht ganz so gut wegkommen. Aber erst einmal ein kurzer Einblick in die Definition.

Bei der Generation X handelt es sich um Menschen, die im (groben) Zeitraum von 1970 bis 1985 geboren wurden. Sie lösten die Nachkriegsgeneration ab. Wer der Generation X zugerechnet wird, hat in vielen Fällen Eltern, die entweder vom Wirtschaftswunder in Deutschland profitiert haben oder sich in der 68er Bewegung intensiv politisch engagierten. Man sagt der Generation X nach, sie sei an vielen Dingen interesselos. Persönliches Engagement, auf welcher Ebene auch immer, sei selten zu finden. Auf den Punkt bringt es wohl diese Beschreibung: Sie machen Jobs, die sie langweilen, verfolgen also Karriere als Selbstzweck und nicht zur beruflichen Erfüllung. Im Gegenzug kaufen sie Dinge, die sie nicht brauchen und die sie nicht glücklich machen. Zwar handelt es sich dabei um eine starke Verallgemeinerung. Es kann jedoch nicht verleugnet werden, dass diese Generation von einem gewissen Hang zur Oberflächlichkeit geprägt ist. (© mevaleo)

Wir sind also eine ziemlich nichts sagende Generation ohne wirkliche Meinung? Hat uns der Überfluss träge und gleichgültig gemacht? Sicherlich, ich bin kein Kind der Nachkriegsgeneration und doch kann ich mich an eine Kindheit erinnern, in der Fleisch beim Metzger oder direkt beim Bauern gekauft wurde. Und das nicht mehrmals in der Woche, sondern ich kenne noch den klassischen Sonntagsbraten, von dem man den Rest bis Dienstag kalt aufs Brot aß. Aber das war, als meine Oma noch lebte und wir Kinder die Woche über viel bei ihr waren, während meine Eltern arbeiteten. Mit ihr starb auch der Sonntagsbraten und es wurde konsumiert, was der Überfluss zu bieten hatte. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Haben wir unsere bedeutungsarmen Leben mit Konsum gefüttert, um uns wertvoller zu fühlen? War es unsere Idee, haben wir es selbst gefordert oder wurden wir nach und nach darauf dressiert, immer mehr zu wollen, um die Wirtschaft anzukurbeln? Hört sich ein bisschen so an, als seien wir hirnfreie Zombies, die funktionieren wie ein Batterie betriebenes Robotermännchen.

Faszinierend zu beobachten, dass genau diese Generation X jetzt zu Veganern und Nachhaltigkeitsprofis mit Jutesäcken wird, natürlich im SUV, mit dem neuesten I-Phone, im Urlaub in einer Nobel Lodge in Kenia, um das wirkliche Afrika kennenzulernen. Ich glaube, wir haben noch einiges zu tun.

© Sunny Möller

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ABC der Nachhaltigkeit: W

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War alles schon mal richtig nachhaltig, ohne dass es das Wort gab…

Ich will jetzt gar nicht mit solchen verstaubten Sprüchen kommen wie „früher war alles besser“, das habe ich bei meiner Oma immer gehasst, aber trotz alledem möchte ich mit euch einen Blick in die Vergangenheit werfen. Nachhaltige Lebensweise ist ja gar nix neues. Während man heute mit hippen Begriffen wie No Waste, Unverpackt Laden, free bleeding und so weiter um sich schmeißt, brauchte die nachhaltige Lebensweise früher keinen Titel. Machen wir einmal die Augen zu und gehen einmal viele Jahrzehnte zurück…

In einem Land vor der Tüte

Verpackt wurde in mitgebrachten Behältern, Papiertüten, Netzen, Körben und Baumwollsäckchen. Milch holte man beim Bauern oder im Milchgeschäft (ja, gab es tatsächlich, einen Laden mit nur einem Produkt) in einer mitgebrachten Milchkanne. Es gab die Wahl zwischen Milch und Buttermilch, unterschiedliche Fettstufen, mit oder ohne Laktose, pasteurisiert oder homogenisiert interessierte niemanden. Quark oder Schichtkäse, wurde in gewachstes Pergamentpapier eingeschlagen, was nach dem Auspacken abgewaschen wurde und ein weiteres Leben als Butterbrotspapier verbrachte.

Obst und Gemüse hatten die meisten Leute im eigenen Garten, wenn nicht kaufte man sie auf dem Markt oder im Laden und transportierte sie in Körben oder Netzen. Saure Gurken und Heringe aus dem Fass wurde in einem Keramiktopf umgefüllt. Gartenfrüchte, Gemüse und Fleisch wurde für den Winter in Gläsern eingekocht.

Zucker, Mehl, getrocknete Erbsen und Bohnen wurden im Ladenaus einer Schublade in dreieckige Papiertüten gefüllt. Diese wurde immer wieder benutzt, bis sie irgendwann zum Anzünden des Ofens ihr Ende fanden. Zeitungen wurden zerschnitten und als Toilettenpapier benutzt.

Mülltonnen gab es nicht. Restmüll bestand aus Obst- und Gemüseresten und landeten auf dem Komposthaufen.

Bier wurde am Abend oder am Wochenende in Krügen in der nächsten Gastwirtschaft geholt. Wasser trank man aus der Leitung, Sprudel war eine Seltenheit. Die erste Schorle war wohl im Sommer Wasser mit selbst gemachten Himbeersaft.

Einkäufe wurden zu Fuß erledigt. Jeder auch noch so kleine Ort hatte ein funktionierendes Gemeinwesen und mindestens einen Laden, in dem es so gut wie alles gab. Außerdem gab es sogenannte Wanderhändler, bei denen man vom Topf bis zum Büstenhalter alles erwerben konnte.

Kinderwindeln wurden gewaschen, Kinderkleidung und Spielzeug wurde unter den Geschwistern weitergereicht.

Schulwege konnten schon mal mehrere Kilometer weit sein, doch da die wenigsten Menschen ein Auto besaßen, wurde gelaufen, Kinder aus sehr armen Familien liefen sogar barfuß.

Und was die Körperpflege betrifft, ein Stück Kernseife für alle. Die Kinder wurden nacheinander in die Zinkwanne gesteckt und abgeschrubbt.

Wenn man es so liest, eigentlich ganz einfach. Irgendwann änderte sich das, das Leben sollte „bequemer“ werden, doch wenn ich mich erinnere, meine Oma hat bis zu ihrem Tod nie eine Plastiktüte benutzt und Geschenkpapier immer gebügelt und wieder Geschenke darin eingewickelt…

© Sunny Möller

Allgemein, Alltagstauglich, Stimmungslage

ABC der Nachhaltigkeit: V

V

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Verdammtes Gewissen

Ich bewundere dieses schwedische Mädchen! Unglaublich, was sie innerhalb eines Jahres auf die Beine gestellt hat. Mittlerweile bringt sie nicht nur die Jugend auf die Straße, sondern immer mehr Erwachsene schließen sich den Klimaprotesten an und werden dafür sogar von ihrer Arbeit befreit. Echt super!

Allerdings verfolgt mich jetzt mein nachhaltiges Gewissen unaufhörlich. Ich kann nicht Greta. Zumindest nicht komplett und unaufhörlich. Ich zupfe mit schlechtem Gewissen an meinen Kuschelpulli von H&M und schäme mich für meine Lederschuhe, die ich immer noch trage. Ich kann zwar vegetarisch, aber vegan ist mir doch etwas zu viel. Ich baue eigenes Gemüse an und kaufe regional und saisonal und doch hat sich eine Avocado in meine Guacamole geschlichen.

Greta Thunberg hat vor allem eins geschafft, die große Angst vorm schlimmen Ende. Was ich natürlich nicht mehr erleben muss, doch vielleicht meine Urenkel. Dafür will ich doch nicht verantwortlich sein. Ich bin momentan einfach nachhaltig gestresst. Ich erkenne mittlerweile in jeder Handlung eine Umweltsünde und höre den Countdown lauter ticken. Ist das gut? Ich glaube schon, irgendwie.

Auch wenn ich nicht so nachhaltig lebe wie manch anderer, so hat sich doch vieles in meinem Verhalten verändert. Vor allem eins: Unsere Welt ist keine Selbstverständlichkeit für mich mehr, die immer da sein wird, mit Häschen, Bienchen und Blümchen. Und ich versuche dafür meinen Beitrag zu leisten. Ist das was? Ich glaube schon, irgendwie!

© Sunny Möller

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ABC der Nachhaltigkeit: U

U

wie

Und was gibt es jetzt noch zu meckern?

Sätze wie „das arme kleine Mädchen“ oder „Schande über die Eltern, die ihr behindertes Kind ausnutzen“ hängen mir mittlerweile zu den Ohren heraus! Warum ist Greta Thunberg behindert? Warum traut ihr mit 16 Jahren niemand zu, für eine Sache einzustehen, an die sie glaubt? Witzigerweise wird in Deutschland ein Wahlrecht ab 16 gefordert. Also mit 16 entscheiden können, welche Partei die Entscheidungen des Landes übernehmen soll, das geht also. Oder wird dieses Wahlrecht nur für nicht Behinderte gefordert? Und wer entscheidet über den Grad der Behinderung? Klinische Studien? Ausgewiesene Handicaps, die einen Namen haben? Sind wir nicht auf die ein oder andere Weise alle behindert? Wer entscheidet in diesem Land über das geistige Vermögen der Menschen?

Die Jugendlichen dieses Landes gehen seit einem Jahr jeden Freitag auf die Straße und treten für ihre Zukunft ein.

„Als ob die sich wirklich für ihre Zukunft interessieren.“

„Die haben doch nur keinen Bock auf Schule!“

„Die interessieren sich doch nur für ihr Smartphone und irgendwelche Ballerspiele!“

Echt jetzt? Ein guter Freund von mir hat einen Text verfasst, dem absolut nichts mehr hinzuzufügen ist.

Die haben doch auch keine Lösung.

Wer? frage ich.

Ja die, die Kinder, die da Freitags demonstrieren.
Diese konsumorientierte Jugend,
die müssen mir nichts erzählen von Naturschutz.
Die haben auch keine Lösung.

Nein, die haben auch keine Lösung.
Die demonstrieren auch nicht, weil sie eine Lösung hätten.
Die demonstrieren, weil sie ein Lösung einfordern.
Von denen, die vorgeben, die Welt zu regieren.
Die demonstrieren, weil sie Angst haben vor einer Zukunft,
die jene nicht mehr erleben, die sie zu verantworten haben.

Mag ja sein, aber da muss jeder mal
bei sich selbst anfangen.
Schau sie dir doch an,
diese vermeintlichen Klima besorgten Kids.
Sitzen den ganzen Tag vor Smartphone und Konsolen.
Als ich so alt war, spielte ich draußen in der Natur.
Die müssen mir nichts erzählen.
Die machen dreimal so viel Dreck wie ich.

Ja, diese verwöhnte, schlimme Jugend.
Sitzt nur vor Smartphones und Konsolen.
Aber wer hat sie ihnen denn in die Hand gegeben?
Wer hat diese Konsolen für sie hergestellt?
Wer gibt Milliarden für Werbung aus,
nur um diese Jugend für sich und
seine Produkte zu gewinnen?

Richtig, die ältere Generation.
Unsere Generation.
Diese Generation hat die heutige Jugend
zu Handlungen veführt,
die sie ihnen im selben Atemzug vorwirft
und sich selbst als leuchtendes Beispiel darstellt,
wie sie stattdessen in ihrer Jugend gelebt hat.

Heuchlerbande.

Diese Jugend, mag sie noch so konsumorientiert
und verpeilt sein, sie ist die Hoffung dieses Planeten.
Sie wird mehr bewegen als all die Klugscheisser,
die jetzt so tun, als hätten sie
schon immer Bescheid gewusst.

                                                                  © Manfred Dhyan Hofmann

Genau so ist es. War es nicht sehr angenehm für uns und alle Entscheidungsträger und Wirtschaftsbosse, dass sich diese junge Generation vom ganzen Konsumdenken hat einlullen lassen? War es nicht von Vorteil, sie durch unser schwaches Bildungssystem immer weiter verblöden zu lassen? Ohne Wissen keine Meinung. Wir ziehen eine immer bewegungsunfreudigere, Konsum orientierte Nachkommenschaft auf! Und das, meine Lieben, ist unsere Verantwortung. Aus Kindern wird das, was man ihnen vorlebt. Na dann, herzlichen Glückwunsch. Dann sind wir es, die behindert sind!

Und jetzt geht diese verblödete Jugend auf die Straße, angeführt von einem „kleinen Mädchen“ aus Schweden, die mit einem Pappschild angefangen hat. Alleine, ohne zu wissen, wohin das Ganze führen wird. Und haben in einem Jahr das Thema KLIMA auf den Spitzenplatz der Diskussionen gebracht.

Ihr kritisiert, weil ihr eine Scheißangst habt, dass wir alle Lullahausen vielleicht verlassen müssen, um morgens noch in den Spiegel schauen zu können.

© Sunny Möller

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Das ABC der Nachhaltigkeit: T

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Total schwierig

Ich habe euch davon berichtet. Letztes Wochenende ist mein Sohn Luke nach Minneapolis aufgebrochen, um dort ein Jahr zur Highschool zu gehen. Und nein, er ist weder geschwommen, noch hat er die Überfahrt mit einem Segelboot gemeistert. Er ist geflogen, wir haben also einen umweltschädlichen Fußabdruck hinterlassen.

© Luke Möller

Ich stelle mir immer wieder die Frage, wie authentisch kann ich ein klimafreundliches Leben führen. Klimaschutz ist gerade durch das Auftreten dieses jungen Mädchens Greta Thunberg so populär geworden wie nie zuvor. Vegan war gestern, heute ist es „Fridays for future“. Nicht, dass wir zuvor auch schon von den Problemen wussten, doch mit dieser Vehemenz, mit der sie uns den Untergang prophezeit hat, machte Millionen Menschen, vor allem auch die jungen, plötzlich wachsamer.

Man recherchierte und stellte fest, dass es nicht unbedingt besser ist, im Supermarkt anstatt einer Plastiktüte doch lieber eine Papiertüte zu nehmen. Also musste die eigene Stofftasche oder der Korb her, die Dauergemüsenetze, damit man keine Einwegplastikbeutel nehmen muss. Zur Fleisch- und Gemüsetheke nahm man natürlich auch eigene Behälter mit, um nicht noch mehr Verpackungsmüll zu produzieren. Der Einkauf dauerte plötzlich länger, weil einem bewusst wurde, was alles doppelt und dreifach verpackt ist und auf der Suche nach einem möglichst „nackigem“ Produkt feststellen musste: Gar nicht so einfach…

Dann noch die Produktionsbedingungen, ist es Fairtrade oder nicht, hat mein T-Shirt ein Kind genäht, wie kann ich Buy Local leben, wenn es viele Dinge in kleinen Städten gar nicht mehr gibt. Ist online kaufen umweltbewusster als mit dem Auto in die nächst größere Stadt zu fahren, um mir dort einen neuen Dichtungsring für meine Espressomaschine zu kaufen? Oder gebe ich dann das Kaffeetrinken gleich dran?

Ich muss zugeben…TOTAL SCHWIERIG! Aber ich gebe mein Bestes und bin gespannt, ob die Menschheit diesen „Klimahype“ lange genug durchhält und auch „die da oben“ endlich umdenken, damit wir unser zuhause nicht irgendwann dichtmachen müssen.

© Sunny Möller

Allgemein

Das ABC der Nachhaltigkeit: S

S

wie

Selbst gemacht

Ich bin zu meinem Garten wie eine Jungfrau zum Kind gekommen. Beste Freundinnen können einfach überzeugen. Gerade gegen einen Schrebergarten habe ich mich immer gewehrt, weil sie in Hamburg oft so geleckt aussehen und man häufig eine Wartezeit von mehreren Jahren hat, bis man überhaupt einen bekommt. Geleckt wollte ich nicht, warten aber auch nicht. Gärtnern auf dem Balkon funktionierte auch nicht. Kein Balkon.

Jetzt, in einer kleinen Stadt wie Hameln kommt man viel schneller an einen Garten. Familien wohnen eher seltener in der Stadt, sie haben meist Haus und Garten am Stadtrand oder gleich auf dem Land. Viele Gartenkolonien werden ihre Gärten gar nicht mehr los. Also haben wir uns ins Gartenabenteuer gestürzt. Es ist verdammt viel Arbeit, aber es macht auch verdammt viel Spaß. Jetzt haben wir einen richtigen Bauerngarten.

Und das Beste, man kann eigenes Obst und Gemüse ernten und das schmeckt natürlich viel besser! Und mehr BIO geht nicht, wenn man nicht anfängt auch im Kleingarten möglichst viele Gifte gegen sogenannte Ungeziefer zu verteilen.

Da wir nicht wussten, wie groß unser Erfolg sein würde, haben wir möglichst viel angepflanzt. Dass alles irgendwie etwas werden würde, damit hatten wir nicht gerechnet. Jetzt können wir den gesamten Freundeskreis gleich mit versorgen.

Und wer hätte es gedacht, ich wandle auf Oma Emmis Spuren. Kaufe Weck-Gläser und koche ein, was nicht sofort verzehrt werden kann. Ich esse eingekochte Kirschen und bin plötzlich wieder Kind. Ein schönes Gefühl!

Ich glaube, dass das doch auch etwas von Nachhaltigkeit hat, oder?

Zum Schluss möchte ich euch auch nicht unser momentanes Lieblingsrezept vorenthalten, mit eigenem Brokkoli!

© Sunny Möller

Kulinarisch

Today is life! Tomorrow never comes!

Kaliméra von der wunderschönen Insel Kreta, oder auch hallo meine Lieben! Mittlerweile stehe ich wieder mit beiden Beinen fest im Regen! Obwohl ich ein paar Sonnenstrahlen mit nach Deutschland entführen konnte. Wie versprochen will ich euch ein bisschen teilhaben lassen an meiner entfachten Liebe zum kleinen Fischerdorf Mátala im Süden Kretas. Ich dachte an Sehenswürdigkeiten, Ausgrabungsstätten, Geschichte und und und. Würde euch das interessieren? Vielleicht, aber wahrscheinlich würdet ihr in jedem Reiseführer darüber bessere Informationen erhalten. Oder aber auch nicht. Denn demnach ist die ehemalige Pilgerstätte der Hippies der 60er und 70er einst Wohnort von Größen wie Bob Dylan, Cat Stevens und Joni Mitchell gewesen, die im Zeitalter von Peace, Love und Happiness ihr Lager in einer der umliegenden Höhlen aufgeschlagen haben sollen. Noch heute steckt der Flower Power Geist in jedem Winkel des kleinen Örtchens. Die Straßen werden jedes Jahr aufs Neue mit bunten Bildern verziert und schnell bekommt man hier das gechillte Gefühl der Entschleunigung. Sigá sigá, nur keine Eile. Herrlich!

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Schnell merke ich, am meisten interessieren mich die Menschen, der Frappé in der Bäckerei und wie könnte es anders sein: Das Essen! Was weiß ich eigentlich über die griechische Küche? Nicht viel, um ehrlich zu sein. Gyros Pita, Souflaki, Bifteki, Tzaziki, Ende. Mit Pommes oder Reis. Weitere Kenntnisse waren kaum vorhanden. Natürlich gibt es das auch hier, in Mátala. Der gemeine Tourist an sich möchte auch im Ausland das essen, was er kennt. Doch seit nicht einmal einem halben Jahr gibt es jetzt „George´s Yard“, ein kleines, feines Restaurant, mitten in Mátala. George, ein bekannter Einwohner und Fischer hatte sein Haus in dem kleinen Fischerstädtchen und von ihm stammen auch die mittlerweile berühmten Worte: „Today is life! Tomorrow never comes!“ Manolis und seine Frau Yvonne, eine gebürtige Bremerin, hatten die Gelegenheit die Räumlichkeiten des Fischers zu pachten und dort die Gäste mit einer Küche Kretas zu verwöhnen, die ihresgleichen sucht. Und nicht nur das Essen ist phantastisch, der Service und die Freundlichkeit von „George´s Yard“ ist kaum zu überbieten.

Yasemine, Yvonne, Manolis und Sunny im „George´s Yard“

Yvonne, die uns die Speisekarte bringt, begrüßt jeden Gast wie einen Freund, wer möchte auch auf Deutsch, Englisch oder Italienisch. Ich schäme mich fast für mein bisschen Griechisch, doch bekomme für jedes efcharistó (danke) ein herzliches Lächeln. Schnell waren wir so begeistert vom Ambiente, dem Lebensgefühl und den Aromen, die durch die Luft strömten, dass wir wussten, hier essen wir nicht nur einmal. Ich fragte Yvonne und Manolis, ob ich einen Blog über sie schreiben darf und die Antwort seht ihr hier. Wir unterhalten uns, machen Fotos und erfahren von frischen Kräutern aus den Bergen und von Raki, was ich für ein türkisches Nationalgetränk gehalten habe. Das ist es allerdings auch auf Kreta und da hat jede Familie ihr Rezept, was jährlich im nahe gelegenen Pitsidia zur Kostprobe feil geboten wird. Ouzo, wie man es aus griechischen Restaurants in Deutschland kennt, findet man hier nicht. Bei unserem Gespräch erfahre ich auch ganz nebenbei, dass weder Bob Dylan noch Cat Stevens hier gelebt haben. Joni Mitchell allerdings schon und sie hat Matala eine wunderbare, musikalische Liebeserklärung hinterlassen. Der Ort lebt von den mystischen Geschichten der Hippiezeit und der Ort strahlt auch noch heute in bunter Flower Power Manier. Massentourismus? Hier? Nein, danke.

Um es kurz zu machen…wir haben hier jeden Abend gegessen und wurden jeden Abend aufs Neue überrascht, welche kulinarischen Überraschungen die moderne griechische Küche zu bieten hat. Ich bin eine leidenschaftliche Köchin und selten in einem Maße verzaubert worden, wie es „George´s Yard“ geschafft hat. Einziger Wehrmutstropfen, sollte man sehr hungrig sein…kommt nicht zu spät, denn einen freien Tisch zu bekommen, ist an manchen Tagen gar nicht so einfach.

Griechischer Salat mit frischen Kräutern und Koblauchkartoffelpaste mit Kurkuma

Kretische Pasta mit geräuchertem Schweinefleisch (die einzelnen Kräuter habe ich bis heute nicht vollständig identifiziert) und Knoblauchbrot – Es schmeckt göttlich

Scampis mit gerösteten Kartoffeln

Die besten Spaghetti mit frischen Tomaten, die ich je gegessen habe. ❤

Besonders schön, „George´s Yard“ hat eine offene Küche! Den wunderbaren Koch Pentelis für ein Foto zu „erwischen“, grenzt schon an ein Wunder! 🙂

Nach neun selten ein freier Tisch!

Nach all den Genüssen werden die Gäste noch mit Raki, frischem Obst und einem sündigen, süßen Abschluss verwöhnt…

Sicherlich sollte und wollte ich Werbung für Mátala machen, doch dieses Restaurant hat mich so begeistert, dass es bei meinen Reiseberichten einen ganz besonderen Platz bekommen sollte. Danke Manolis und Yvonne, für eine unvergessliche Zeit!

https://www.facebook.com/Georges-yard-Stin-avli-tou-Giorgo-1900988896825006/

Joni Mitchells Liebeserklärung an Matala

© Sunny Möller

Allgemein, Kulinarisch

Das ABC der Nachhaltigkeit: R

R

wie

Reisen

Es ist mal wieder soweit, in vielen Bundesländern haben die Sommerferien angefangen und viele von uns treibt es in den Süden oder vielleicht auch noch weiter weg. Da man in den meisten Teilen Deutschlands wohl nicht mit dem gleichen Jahrhundertsommer rechnen kann, wie im letzten Jahr, zieht es doch viele von uns in wärmere Regionen. Aber geht das auch nachhaltig? darf ich jetzt nicht mehr mit gutem Gewissen in ein Flugzeug steigen? Kann ich meine Traumziele wie Indien oder New York jetzt nicht mehr erreichen oder nur unter sehr schwierigen Umständen?

Ich bin ganz ehrlich, ich bin definitiv kein Vielflieger, aber hin und wieder zieht es mich nach Kreta, in die USA und irgendwann würde ich gerne meine Freunde in Indien besuchen. Und das werde ich höchstwahrscheinlich mit einem Flugzeug tun. Doch kann man trotzdem nachhaltig Ferien verbringen? Ich denke schon. Ein bisschen Achtsamkeit bringt bei vielen Dingen eine große Veränderung! Besonders bei dir selbst. Meine Tochter hat dazu einen ziemlich schlauen Satz gesagt:“Warum sind wir eigentlich nicht so schlau wie die Tiere, die machen nicht ihren Lebensraum kaputt.“

CareElite hat unter https://www.careelite.de/nachhaltigkeit-tourismus-nachhaltig-reisen/ richtig gute ideen.

Besonders die Seite http://www.bookitgreen.com hat mir richtig gut gefallen. Wer keinen ALL-inklusive Cluburlaub braucht, sollte dort mal stöbern.

http://www.bookitgreen.com
Eine Auswahl von wirklich „untouristischen“ Urlaubszielen.

Ein weiterer Vorschlag von CareElite ist, seine Reise am besten gleich 3 Monate dauern zu lassen, um möglichst viele Ziele mit nur einer Anreise kombinieren zu können. Hört sich super an, aber da die meisten von uns nicht mehr im Studium sind und sich die wenigstens ein Sabbatjahr leisten können, sollte man das nachhaltig gestalten, was man kann.

Zum Beispiel auf Urlaub in großen Clubhotels verzichten, weil hier oftmals nur der Veranstalter verdient und die Menschen vor Ort, mit ihren kleinen Hotels und Gaststätten, leer ausgehen. Und genau das sollte doch Urlaub sein. Eintauchen in eine andere Kultur, typisches, regionales Essen genießen, anstatt sich in Hotelburgen mit einem touristisch angepassten Einheitsbrei vollzustopfen und sich von angereisten Animateuren bespaßen zu lassen. Geht raus, lernt Menschen kennen, ein Hallo, danke und Auf Wiedersehen bekommt man in jeder Sprache hin.

Ich bin zum Beispiel schon mehrfach über http://www.airbnb.de gereist und habe immer ganz tolle Erfahrungen gemacht. Eine Wohnung mitten in der Toskana, die gleich für Wein, Kuchen und Familienanschluss sorgte und bessere Ausflugstipps hatte als jeder Reiseführer.

Macht euch schlau, einfach mal nachhaltig Reisen googeln und inspirieren lassen. und mich am besten gleich mit.

Eine gute Idee noch für den Weg:

Zero Waste Reise – 13 Tipps für Urlaub ohne Müll

© Sunny Möller

Allgemein

ABC der Nachhaltigkeit: Q

Q

wie

Quatsch nicht rum,

pflanz Blumen und zwar überall, wo Platz ist. Heute bei mir im Garten jagte ein Glücksgefühl das andere! Dreht den Sound auf, das ist die Musik des Lebens!

Denn was passiert, wenn Bienen, Hummeln und Verwandte sterben?

Also??? Bienen und Blüten!❤️

(c) Sunny Möller