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Mein Outing

Verdammt ist das anstrengend geworden, sich sexuell zu identifizieren. Und warum sollte man das?

LGBTQIA+

LGBTQI+ ist eine Abkürzung für Lesbian, Gay, Bi, Trans, Queer, Intersex und für Asexuel. Auf Deutsch steht das also für lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer, intersexuell und asexuell.

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Ich finde mich dabei gar nicht. Warum werde ich als heterosexuell ausgegrenzt? Wo ist mein Platz in der Regenbogenwelt? Ich plädiere auf Wahrnehmung meiner besonderen Art! Halt! Stop! Vielleicht kriege ich mich doch noch in der Regenbogenfahne reingequetscht. Lass mich nachdenken…

Also, ich habe in den USA mal mit einer Frau geknutscht, dann hatte ich mal was mit einem Mann, der sich noch nicht als schwul geoutet hatte, mit 12 bin ich mit weiten Jungsklamotten rumgerannt, weil ich dachte, ich sei zu fett, ich keinen Busen kriegen wollte und mich sowieso alles genervt hat. Das wiederum änderte sich mit 14, als ich unbedingt einen Busen haben wollte, weil alle Mädels mit Körbchengröße C die guten Jungs abgekriegt haben. Musste ich mich identifizieren? Nein! Und wenn, ich hätte nicht gewusst als was. Es war eine lange Reise zum Erwachsenwerden. Heute wäre ich ein bisschen bi, queer, inter, unter, was weiß ich.

Warum ist das so wichtig geworden? Warum sollte man mit 14 schon entscheiden können, sich seinen Penis abschneiden zu lassen um ganz Frau zu sein? Kann man das mit 14? Wer von euch wusste in diesem Alter schon, wohin die Reise geht?

Und damit nicht genug, auch sprachlich befinde ich mich plötzlich im Genderwahn. Heißt es Forscher:innen oder außen? Was muss ich wo dranhängen oder weglassen, um niemanden zu kränken oder auszuschließen? Erklärungen und Hilfe gibt es reichlich.

https://www.scribbr.de/category/richtig-gendern/

Ich will das nicht! Ich oute mich heute! Ich oute mich als:

M E N S C H E N F R E U N D

Und ich hänge kein :innen oder irgendein genderneutrales Etwas dran. Meine Wertschätzung zeigt sich durch die Art und Weise wie ich einen Menschen behandle und nicht dadurch wie ich ihn bezeichne. Respekt und Liebe brauchen keinen Genus, Knaxus, was auch immer.

© Sunny Möller

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Furchtbar saubere Geschichten

Wir sind da angekommen, wo wir niemals glaubten zu landen. Der absoluten sexuellen Freiheit. Bin ich jetzt hetero, schwul, lesbisch oder vielleicht doch gleich bi. Die Auswahl steigt, die Entscheidungen werden schwieriger. aber wir sind alle unglaublich aufgeklärt und tolerant. Hemmschwellen waren gestern. Die geile Oma kann in Pornos genauso ihre Brüste rausholen wie das adipöse Vollweib. No limits ab sofort.

Und doch wird im näheren Umfeld selten darüber offen gesprochen. Die Offenheit beschränkt sich meistens auf den Regenbogen ums Profilbild in den sozialen Netzwerke. Sind wir nicht eigentlich noch genauso schamhaft wie vor 30 Jahren? Immerhin wurde so manche Tupperware-Party mittlerweile von einer Wäsche- oder Dildoparty abgelöst, bei der 40jährige Hausfrauen wieder ins Teenager-Gekicher zurückfallen.

Aber brauchen wir wirklich die absolute Offenheit und Freilegung unserer sexuellen Bedürfnisse? Wie öffentlich darf das sein? Will ich wirklich außerhalb der sexuellen Anonymität des Internets überhaupt etwas wissen und mich darüber austauschen? Oder ist es zumindest wichtig, es mit der besten Freundin zu bequatschen? Frauen tun so was. Ich glaube, Männer nicht. Oder vielleicht doch? Ich freue mich jedenfalls auf einige spannende Geschichten…

© Sunny Möller

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2000 – Sie passt einfach perfekt zu dir…

„Ich nehme sie nicht mit, auf gar keinen Fall!“

Ich sitze mit meinem besten Freund in einer Hamburger Einkaufsmeile und ich trinke mittlerweile den zweiten Aperol Spritz. Es ist das Jahr 2000 und das Zeug wird gerade hip. Carsten nervt mich. Immer wieder versucht er mich kurz vor einer Party zu irgendeinem Schwachsinn zu überreden.

„Aber sie passt perfekt zu dir!“

ich verdrehe genervt die Augen. Klar hatte er ein gutes Gespür und mittlerweile kannte er mich so gut, dass ich mich in jeder Hinsicht auf seinen Geschmack verlassen konnte.

„Wenn du dich da mal nicht komplett irrst! Sie war voll blau und echt ziemlich tussimäßig. Ich geh mit der nicht auf die Party!“

Jetzt verdrehte Carsten die Augen.

„Also Honey, ich weiß nicht, was du hast. Die letzten zwei Boyfriends, die dir arm Hintern hingen waren ja alles andere als Zucker. Aber du musstest ja unbedingt einen auf gemütlich machen. Sorry Süße, ging so gar nicht! Und blau, Darling, bist du gleich schon selber.“

Ich dachte nach. War es an der Zeit, sich umzuorientieren? Vielleicht mal auf die andere Seite zu schwimmen? Was hatte ich denn groß zu verlieren?

„Aber was mache ich, wenn mir das zu eng ist?“

„Dann probierst du eine andere.“

„Wie heißt sie eigentlich?“

„Leola!“

Klang eigentlich ganz schön, aber auch ein bisschen tussig.

„Und weiter?“

„Lee.“

„Kommt sie aus den USA?“

„Ja, aus Kansas.“

Jetzt hatte ich Blut geleckt. Ich musste sie unbedingt haben.

„Ich hole sie mir jetzt!“

Carsten war glücklich.

„Ja, Süße! Genau das tun wir.“

Fortsetzung folgt…