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Die Authentizität der sozialkompetenten Empathie

Hört sich schwierig an? Da bin ich sofort bei euch! Ist das genau so schwer zu leben? Allerdings, wenn es denn wirklich authentisch sein soll und nicht so eine nachgeäffte Pseudokompetenz, die halt gerade in ist, um in dieser unserer Gesellschaft was zu sein. Schulen fordern sie, Headhunter suchen sie, Coaches bieten an, sie zu erlernen. Denn wer heute was erreichen will macht gefälligst Ringelpietz mit Anfassen.

Das Internet und besonders die sozialen Medien sind voll davon. Jeder schmiert jedem möglichst viel Honig ums Maul, mit welcher Intention auch immer. Da werden die neuen French Nails von Carisma Bomba* hunderfach geliked und sie bedankt sich im besten Fall mit Küsschen Küsschen. Da gehen Menschen zu Kaffeekränzchen, Partys und Veranstaltungen, bekunden Spaß und Interesse, um hinterher in kleinem Rahmen sich entweder zu bedauern oder im großen Stil die Lästersau rauszulassen. Geholfen und unterstützt wird gerne, wo es sichtbar ist. Wo sich ein Publikum findet, da ist man sozial und kompetent.

Geht es uns nicht zu gut für Empathie und soziale Kompetenz? Wurde und wird sie nicht am authentischsten dort gelebt, wo das Leben einem Drahtseilakt ähnelt? Bei dem es um das Leid aller geht? Ist sie nicht zu einem verkommenden Goodie in jeder Karriere-Vita geworden, die mit der wahren Empathie nicht mehr viel zu tun hat. Mitgefühl ist eines ihrer benannten Attribute und doch wird sie hauptsächlich noch in religiöser Hinsicht benutzt. Ich habe Mitgefühl, Mitgefühl mit all jenen, die fest davon überzeugt sind, sie seien empathisch und sozial kompetent. Denn immerhin ist diese Kompetenz, so widerlich unecht sie sein mag, verpackt im schönen Schein.

Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen. Zur Empathie wird gemeinhin auch die Fähigkeit zu angemessenen Reaktionen auf Gefühle anderer Menschen gezählt, zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz und Hilfsbereitschaft aus Mitgefühl. Die neuere Hirnforschung legt allerdings eine deutliche Unterscheidbarkeit des empathischen Vermögens vom Mitgefühl nahe.(wiki)

Soziale Kompetenz (Sozialkompetenz; englisch social competences) ist ein Komplex von Fähigkeiten, die dazu dienen, in Kommunikations- und Interaktionssituationen entsprechend den Bedürfnissen der Beteiligten Realitätskontrolle zu übernehmen und effektiv zu handeln. Als effektiv kann Handeln bezeichnet werden, wenn sich dadurch positive(erwünschte) Konsequenzen maximieren und negative (unerwünschte) minimieren lassen. Die Vielzahl an Definitionen lassen sich laut Müller (1994) danach unterscheiden, ob darin soziale Kompetenz als einheitliches Konstrukt (molar) oder als Zusammenfassung mehrerer sozial relevanter Verhaltensmuster (molekular) beschrieben werden.(wiki)

Authentizität bezeichnet eine kritische Qualität von Wahrnehmungsinhalten (Gegenständen oder Menschen, Ereignissen oder menschliches Handeln), die den Gegensatz von Schein und Sein als Möglichkeit zu Täuschung und Fälschung voraussetzt. Als authentisch gilt ein solcher Inhalt, wenn beide Aspekte der Wahrnehmung, unmittelbarer Schein und eigentliches Sein, in Übereinstimmung befunden werden. Die Scheidung des Authentischen vom vermeintlich Echten oder Gefälschten kann als spezifisch menschliche Form der Welt- und Selbsterkenntnis gelten. Zur Bewährung von Authentizität sind sehr weitreichende Kulturtechniken entwickelt worden, die die Kriterien von Authentizität für einen bestimmten Gegenstandsbereich normativ zu (re-)konstruieren versuchen.(wiki)

© Sunny Möller

*Name von der Redaktion geändert

9 Gedanken zu „Die Authentizität der sozialkompetenten Empathie“

    1. Sie wird jedoch gerne dazu genutzt, die eigene Kompetenz publik zu machen. Dass das nichts mit dem genannten Attribut zu tun hat, ist mir klar. Aus diesem Grund die Frage nach der Authentizität.🙃

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