Allgemein, Alltagstauglich

Klimper, klimper, sülz, sülz…

Draußen ist es grau, diese Art von grau, die Selbstmörder auf die Hochhäuser treibt. Und Leute wie mich, in Schlabberlook, mit Zeitung, ins nächste, gemütliche Café. Leise Musik, dampfender Kaffee reichen aus, um diese Nichtfarbe zu vergessen. Aber wie es so ist, geht es mir in Café´s ungefähr so, wie in Supermärkten! Ich stehe immer in der falschen Schlange und ich sitze immer am falschen Tisch!

Neben mir sitzt ein verliebtes Pärchen! Sie kuhäugig, er begattungsfreudig.

„Ich liebe dich!“ Klimper, klimper…

„Nein, ich liebe dich!“ Seiber, sabber, geifer…

„Ich liebe dich mehr!“ schlabber, sülz…

„Das kann nicht sein, mein Herz zerspringt gleich vor Liebe!“ (oder die Hose vor Geilheit)

Kicher, kicher, schmunzel, schmunzel, nestel, nestel….Die Bedienung kommt.

„Was kann ich euch bringen?“

Das Liebes-Duo fängt gleichzeitig an zu sprechen und dann das Ganze noch mal von vorne. Kicher, kicher, schmunzel, schmunzel, nestel, nestel, fummel, fummel…

„Robert, wir wollten beide das gleiche sagen! Wir sind total seelenverwandt. Das ist so crazy!“

Die Bedienung und ich gucken uns an. Augenrollen. Schließlich schaffte er es, alleine zu reden.

„Wir hätten gerne einen Caramel Macchiato, einen Café Latte (war klar, Anm. der Redaktion) und einen Chocolate Chunk Brownie!

Zwei Minuten später kommt das Bestellte. Robert holt seine Zunge aus der Kuhäugigen. Ich fand das Knutschen nicht schlecht. In der Zeit redeten sie wenigstens nicht. Sie nahmen beide den ersten Schluck ihrer Heißgetränke und natürlich hatte sie etwas Milchschaum an der Nase. Robert war entzückt!

„Ach, mein süßes Lämmchen. Das sieht ja so süß aus mit deinem weißen Näschen. Komm, ich küss es dir ab!“

Kicher, kicher, schlabber, sabber, schleck, schleck, leck, leck.

Kann man morgens um elf schon Hochprozentiges bestellen? Jetzt beginnt das Gegurre um das Backwerk.

„Beiß du zuerst ab, Robert! Süßes für meinen Süßen!“

„Nein, Hasi! Du zuerst, büüüüütttteeee! Meine kleine Zuckerschnecke!“

„Nein, du!“

„Du!“

Grins, streichel, tätschel, kraul.

„Duhuuuu!“

„Neieiiiin!“

„Dohochhhh!“

Sie schnäbeln und gäbeln, doch keiner wagt den Schritt zum ersten Biss. Mu mu mu mu, ich werde ihnen helfen!

Ich stehe auf. Gehe hin. Grinse an. Nehme Brownie. Beiße ab. Gehe weg.

Vielleicht werden sie nächstes Mal zwei bestellen.

© Sunny Möller

Kulinarisch

Ruckzuck-Schwarzwälder-Kirsch vom Blech – unglaublich glutenfrei

Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit glutenfreier Ernährung. Bin ich allergisch oder habe ich eine Unverträglichkeit? Keine Ahnung. Allerdings habe ich in letzter Zeit das Gefühl, dass mir der Weizenkonsum etwas zu schaffen macht. Ich war und bin ein wahrer Weizenjunkie, Vollkorn und Konsortien ist nicht so mein Ding. Scheint ohnehin ein nordisches Phänomen zu sein, denn kaum jemand auf der südlichen Halbkugel isst dunkles Brot, hat aber weder mehr Verdauungsprobleme als der gemeine Vollkornbrotesser noch anderweitig mehr Krankheiten oder Störungen.

Komischerweise habe ich in anderen Ländern dieses Weizenproblem nicht. Entweder bin ich dort entspannter oder der Weizen ist ein anderer. Lange Rede, kurzer Sinn, mein Liebster hatte Geburtstag und eine Schwarzwälderkirschtorte musste her. Die gibt es genau einmal im Jahr und es darf auf keinen Fall eine andere sein. Da ich keine Lust auf die klassische Version hatte und zusätzlich das Ganze noch glutenfrei gestalten wollte, machte ich mich auf die Suche.

Glutenfrei bedeutet oft Reismehl, Maismehl, etc. pp. und viefach schmeckt alles nicht so richtig kuchig, brotig oder pizzig. Ganz anders der Kuchen, gepostet auf http://www.springlane.de! Ich suchte in der Zutatenliste verzweifelt nach einer glutenfreien Mehlsorte. Ich dachte erst, sie haben was vergessen im Rezept, aber nein, es gehört genau so und schmeckt einfach fabelhaft. Ich habe beim Boden eine Mischung aus Gummi und Pudding erwartet, doch es war einer der besten Schokoböden, die ich bisher gegessen habe. Probiert es aus. Unverträglichkeit oder nicht, der Kuchen ist wirklich ein Genuss! ❤

Natürlich gibt es das Rezept direkt bei Springlane, bei mir in etwas geänderter Version, weil mir sowohl die Menge der Kirschen als auch der Sahne zu wenig waren.


Zutaten Boden:

1 Tasse(n) Pflanzenöl, geschmacksneutral
1 Tasse(n) Zucker
5 Eier
3 Päckchen Schokoladenpuddingpulver
1 Päckchen Vanillepuddingpulver
1 Päckchen Backpulver

Für die Kirschfüllung

2 Gläser Sauerkirschen (Abropfgewicht 350 g pro Glas)
2 Päckchen Vanillepuddingpulver
6 Esslöffel Kirschwasser

Für die Sahnefüllung

750 g Sahne
3 Päckchen Sahnesteif
2 Teelöffel Vanilleextrakt/Vanillezucker
3 Teelöffel Zucker
Zum Dekorieren
1 Päckchen Schokoladenraspeln

Besonderes Zubehör

tiefes Backblech (Fettpfanne)


Zubereitung:
1.

Backofen auf 200 °C Ober-Unterhitze vorheizen. Backblech einfetten.

2.

Für den Teig Öl mit Zucker, Eiern, Schokoladenpuddingpulver, Vanillepuddingpulver und Backpulver 10 Minuten miteinander verrühren.Teig auf das Blech streichen. Im heißen Ofen 15 Minuten backen.

3.

Für die Kirschfüllung etwas Kirschsaft mit dem Vanillepuddingpulver verrühren. Anschließend zusammen mit Kirschen und restlichem Kirschsaft aufkochen. Kirschwasser unterrühren. Kirschmasse auf dem noch heißen Kuchen verteilen. Vollständig auskühlen lassen.

4.

Für die Sahneschicht Sahne mit Sahnesteif, Vanilleextrakt und Zucker aufschlagen. Auf den Kuchen geben. Mit Schokoladenraspeln dekorieren.

P.S: Ich weiß nicht, ob alle Puddingpulversorten glutenfrei sind, die von Dr. Oetker sind es auf jeden Fall!

Allgemein

Schokolacka Hüfty Hüfty

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Da ich mich momentan in meine Schreibhöhle verkrochen habe und nichts mehr geht außer tippen und essen, kam mir dieser Kuchen oder soll ich lieber sagen, dieses Teufelswerk der Backkunst gerade recht. Ich muss dazu sagen, dass ich in einer Hausgemeinschaft lebe, die schon fast an eine Kommune erinnert. Nur ohne Sex. 🙂 Man kümmert sich, man überrascht und tratscht, weint und lacht, sinniert, feiert und trinkt, passt auf und schimpft. Großartig und inspirierend. Dieser Kuchen ist so ein Nachbarschafts-Goody von der wunderbaren Claudia Thimm, bei der leider nie etwas an der Hüfte kleben bleibt. Backt ihn, genießt ihn und pfeift auf jede Kalorie! Oder wie meine liebe Freundin Tabea weise sagte:“Ich nehme zwei, dann verteilt es sich gleichmäßig auf die Hüften!“

Schokolacka Hüfty Hüfty

Für den bösen Teig
250g Butter oder Margarine
250g brauner Zucker
5-6 Eier
200g gem. Mandeln
100g Mehl
3/4P. Backpulver
1 Essl. Rohkakao
1 Schluck Rum (Mundmaß ja, schlucken nein)

Butter oder Margarine mit Zucker verrühren bis sich eine kalorienfreudige Masse ergibt. Danach die Eigelbe ins Fett-Zucker Gemisch eintauchen lassen, bis sie sich restlos vereinigt haben. Anschließend die Mandeln, das Mehl, den Kakao,den Rum und das Backpulver wie einen Saharasturm unter die cremige Masse montieren. Stop! Ich glaube da fehlt noch ein Augenzwinkern Salz. Zum Schluss verwandelt ihr die Eier noch in ein Schneegestöber und dann Köpper in die Schokopracht. Bei 170° heißvonbeidenSeiten 50 Minuten backen. Nach dem Auskühlen in der Mitte durchschneiden und mit geschlagener Sahne (Menge variabel) füllen.

Für die noch bösere Glasur

200g Blockschokolade
50g Kokosfett
evtl. ein Schuss Sahne (da kommt es ja nun auch nicht mehr drauf an…)

Im Wasserbad schmelzen lassen und den Kuchen damit verkleiden…als ob er es nötig hätte! ❤

Kennertipp: Genießen und anschließend platzen!(Zitat C. Thimm)

(c) Sunny Möller