Allgemein, Alltagstauglich, Kinderwelt, Stimmungslage

Fridays for Future

© spruch-des-tages.org

Greta Thunberg hat uns alle wach gerüttelt. Ein 16jähriges Mädchen, über das die Weltpresse schreibt, die ml als die Frau des Jahres betitelt und von anderen wieder als das behinderte Kind mit den geldgeilen Eltern. Für mich ist sie weder das eine noch das andere, sondern, sicherlich auch durch das Asberger Syndrom initiierte Fokussierung auf ein klares Ziel, was sie keinen Moment aus den Augen verliert. Wer weiß, vielleicht ist im Grunde genommen jedes Kind so, solange man ihnen nicht durch Regeln, Bevormundungen, Zwänge und „nur das Beste wollen“ die Neugier und die Lust am Interessieren genommen hätte.

Es wird darüber gemeckert und geschimpft, dass diese dumme, ignorante, faule, ständig vor der Glotze hängende Smombie Generation das ja nur machen würde, weil sie Schule schwänzen wollen. Und, dass sie sich von ihren Helikopter-Müttern im dicken SUV zur Demo fahren lassen und vorher bei Meckes noch einen Burger mampfen. Tja, meine lieben Kritiker, was glaubt ihr denn bitte, von wem diese Dumpfbackengeneration dieses Verhalten gelernt hat? Von uns Erwachsenen! Oder glaubt ihr ernsthaft, eure Kinder kamen schon mit einem Burger im Hals zur Welt? Wir haben sie ab und an vor der Glotze geparkt, um Ruhe zu haben. Wir haben ihnen mit nicht mal drei Jahren das Smartphone in die Hände gedrückt, damit sie beschäftigt waren, wir haben sie mit dem Auto 1km zum Schwimmkurs gefahren, weil es nach Regen aussah.

Ein Kind ist das Produkt seiner Eltern, Kinder lernen durch Nachahmung. Und wenn Vatti jedes Wochenende vor der Kiste hängt und Fußball guckt, anstatt mit seinen Kindern selbst den Ball zu kicken und Mutti unter Nachhaltigkeit eine neue Verhütungsmethode versteht, dann wundert euch doch bitte nicht, dass unsere Kinder sind wie sie sind. Fangt doch bei euch selber an, anstatt auf alles rum zu hacken und schlecht zu reden, was dieses Mädchen aus Schweden und unsere Kinder da ins Rollen bringen.

Es geht um ihre Zukunft und darum müssen sie kämpfen dürfen!

Ihr benutzt keine Plastiktüten mehr? Super!

Ihr kauft nur noch Gemüse, was Saison hat und zwar in eurem Land? Bestens!

Ihr benutzt keine Frischhaltefolie mehr? Klasse!

Ihr denkt, das ist gar nichts? Ich sage euch, mit jeder Kleinigkeit fängt alles an!

Every day for future!

    Das ABC der Nachhaltigkeit: heute A

A wie App

Klar, wir hängen alle zu oft am Smartphone. Aber bevor weiterhin zu viel Essen weggeschmissen wird, laden wir noch schnell die App Too Good To Go aufs Handy. Sie rettet Restaurantreste vor der Tonne und verrät, wo es übrig gebliebenes Essen gibt. Und die WWF-Einkaufs-App sagt, welche Meerestiere guten Gewissens gegessen werden können. Noch in der Entwicklung, aber vielversprechend ist greenApes. Diese App honoriert Gutes: Wer ins Büro radelt, auf Plastiktüten verzichtet und saisonales Gemüse kauft, bekommt virtuelle Punkte, die dann gegen echte (und klar, nachhaltige) Rabatte und Prämien in lokalen Geschäften getauscht werden können.
(aus donna-magazin)

Und morgen dann das B wie besser!

© Sunny Möller

Allgemein, Kinderwelt

Emma‘s Welt versteht es nicht

Im Radio läuft:“….das Sozialticket gibt Menschen ohne Auto und mit geringem Einkommen die Möglichkeit, die Öffis für kleines Geld zu nutzen. Die CDU/CSU möchte das nun abschaffen, um Geld für die Infrastruktur des Verkehrs zu haben und Straßen und Autobahnen weiter auszubauen. Dadurch werden 40 Millionen eingespart, wovon man vielleicht 100m Autobahn bauen könnte…“

Emma:“Hääähhh?“

Ich:“Was?“

Emma:“Die wollen armen Menschen ohne Auto Bustickets wegnehmen um Straßen zu bauen, auf denen sie nicht fahren können, weil sie kein Auto haben?“

Ich:“Ja, so ungefähr!“

Emma:“Das hat doch keinen Sinn. Wenn ein armer und kranker Mensch ganz weit weg vom Supermarkt und Doktor wohnt und mit dem Bus da hinfahren will, geht das bald nicht mehr? Er muss verhungern und bekommt keine Medizin und muss sterben?“

Ich:“Na ja, vielleicht nicht ganz so schlimm.“

Emma:“Ich versteh das nicht. Die bestrafen arme Menschen, weil sie arm sind und passen auf, dass sie auch arm bleiben.“

Hmmmm…..❤️

(c) Sunny Möller

Allgemein, Alltagstauglich, Kinderwelt, Wortkunst

Emma´s Welt und Pfützen mit klatschenden Händen

Leeres Blatt, leerer Kopf, keine Idee, jeder Funke ein Leben entfernt, nichts was mich berührt, entführt, in eine Welt jenseits vom Diesseits. Schließe die Augen, denke an große Themen, die mich bewegen und doch nicht bewegen zu schreiben, zu denken, ein Gedanke reicht aus, zu vermitteln, die großen Gefühle, die Welt zu verrücken, ein kleines Stück. Ein wenig zu rütteln, aufzuwecken aus einer Starre, die wir hassen. Auf der Suche nach Worten, die beschreiben, was wir denken, einen Mitwisser finden, ein Versteher im Dunkeln. Immer tiefer grabe ich in mir, leere Gänge, die Zimmer sind leer. Unbemerkt verschwunden, verabschieden fiel wohl zu schwer. Ein kleines Mädchen greift meine Hand.

„Raus Mamaßen, komm doch!“

Wir gehen durch die Stadt. Der Sommer ist schon weit weg, der Wind nasskalt, kriecht unter die Haut. Meine Tochter sieht nur die Pfützen, schlechtes Wetter ist ihr fremd. Sie bleibt stehen, immer, wenn Musik zu ihr dringt. Lächelt mich an, zeigt auf einen Mann.

Er ist alt, seine Kleidung dünn und verschlissen. Auf dem Schoß hält er eine Gitarre, voll mit Aufklebern, so dass sich das Holz darunter nur erahnen lässt. Unbemerkt rückt Emma-Lilu Stück für Stück an ihn heran. Er beginnt zu spielen. „Tears in Heaven“, seine Stimme klingt voll und trotzdem weit weg, traurig, als ob er das Lied erlebt hat.

Ein Geldstück fällt in seinen Hut. Kleine Hände klatschen. „Bravooo, bravvoo, daafst abba nich traurig sein Mann, so ßön hast du gespielt, dass Pinßessin Lulu fröhlich ist Mann, dankeßööön!

Alte Augen treffen die jungen, alte Augen fangen an zu lächeln. „Wie schön hast du meinen Tag gemacht, kleine Prinzessin Lulu!“

Ein Handkuss fliegt, wir gehen weiter. Manche Tage brauchen keine großen Geschichten, nur Pfützen und kleine, klatschende Hände…

© Sunny Moeller

Emma war ungefähr 2,5 Jahre alt.

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Emma’s Welt und die Zähne

Emma’s Welt und die Zähne

Seit einiger Zeit fangen die ersten Milchzähne an zu wackeln. Einer der vorderen Schneidezähne baumelt bedrohlich hin und her. Emma provoziert ein Drama in Spielfilmlänge.

„Dieser Zahn ist mein Untergang! Ich ziehe und ruckel, der fällt einfach nicht raus! Ich bin am Ende, Mama! Am Ende! Wie soll das denn weitergehen?“

Wüste Beschimpfungen in alle Richtungen, die mit Tricks und Tipps aufwarten.

„Seid ihr alle komplett irre??? Hier geht es um mich und meine Zukunft! Mit der Pinzette? Diese Schmerzen!!! Da könnt ihr mir ja gleich die Beine abhacken!!!“

Uuuhuhuuuhuuu! Sie verschwindet in Richtung Badezimmer. Sie heult in einer Lautstärke, die kaum zu toppen ist. Dann wird es still. Zu still.

„Emma?“

Sie kommt aus dem Bad und hat eine Wäscheklammer im Kiefer stecken. Tränen laufen über ihr Gesicht. Sie sieht geschockt aus. Ich versuche, sie zu beruhigen.

„Schatz, hast du den Zahn mit der Wäscheklammer gezogen? Wie cool bist du denn!!!“

Sie zieht die Klammer aus dem Mund. Ein Zahn hängt dran. Sie guckt nicht glücklich.

„Ich hab den falschen rausgezogen! Der war noch ganz fest. Das war der Falsche!!! Ich hab ganz fest zugedrückt und gezogen!Uhuhuhuuhuhhh, der andere ist noch drin!“

Und wenn er nicht gefallen ist, dann baumelt er noch heute!

❤️

(c) Sunny Bergfeld

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Emma´s Welt der Worte und ihre Bedeutung

„Ich hasse es, ich hasse, ich hasse es! Dieser Kanapilatismus zerstört die Welt! Die Liebe, einfach alles!!!!“

„Emma, ich glaube du meinst Kapitalismus!“

„Nein Luluke, das meinte ich überhaupt nicht! Kapitalismus hat Mami schon erklärt. Alle wollen immer mehr, sind nie zufrieden und werden immer geiziger! Ich meine, bald ist es soweit!!! Sie fressen sich gegenseitig auf!!!“

„Ach so, du meinst Kannibalismus!“

„LULUUUKE! Die Mischung Luluke, die Mischung! Die ganzen Leute werden immer verrückter nach ganz viel Geld, dass sie nur noch für Angebersachen ausgeben wollen. Und wo sparen sie, Luluke? Wo sparen sie?“

„Wo?“

„Beim Essen Luluke! Verstehst du das jetzt mal endlich??? Die Menschen sparen beim Essen! Also fangen sie an, sich gegenseitig aufzufressen! Das bedeutet dann immer weniger Menschen und immer mehr Geld!“

Irgendwie hat sie doch ziemlich viel verstanden!!! ❤

(c) Sunny Möller

Allgemein, Kinderwelt

Ich bin die Allerschönste!

7.00 Uhr (Frühstück, mein 12jähriger Sohn kuschelt sich an mich)

Luke:“Weißt du eigentlich wie schön du bist? Gestern beim Elternabend (mit Kindern, Anm. der Mutter) haben dich alle Väter angeschmalzt. Und die Mütter waren alle neidisch, dass du nach zwei Kindern noch so eine Wahnsinnsfigur hast! Und du siehst so jung aus. Ich glaube ein paar haben gedacht, du bist meine ältere Schwester!“

Ich:“Was willst du?“

Luke:“Taschengeld ist alle!“

….er hat das Prinzip von Fördergeldern bestens verstanden! 😀

(c) Sunny Möller

Kinderwelt

Die Affenkönigin

…es begab sich zu der Zeit, als eine kleine Amazone mit Namen Emma-Lilu sich aufmachte, den Affenkönig zu besiegen. Er stahl ihren Bruder, den sie so liebte, für immer.
Sie hatte getreue Gefährten um sich geschart, sich der großen Herausforderung zu stellen. Barrance und Tippiray, so unsichtbar für uns, so nah und lebendig für die kleine Heldin. Sie zogen ein in ihre Welt und lebten fortan mal hier, mal dort. Einzig das verwunschene Mädchen Ali, dessen Herkunft nicht erkennbar schien, war unerkannt voraus gegangen, in die Untiefen des Dschungels, den Emma-Lilu betrat.
Der Weg war beschwerlich, Bären und andere Ungetüme kreuzten ihren Weg. Sie flog über verzauberte Pilze, sie erklomm die höchsten Gipfel, stürzte sich in unsichere Tiefen, um im Tunnelsystem, von Affen erbaut, sich ihre Bahn zu erkämpfen. Das Kokosnussmeer barg so viele Fallen, doch waren die Freunde stets voller Mut.
Von allen Seiten warfen die Affen Rubine, Saphire und goldene Steine, zu stoppen die Heldin, im Sinnen nach Rache. Es schien fast hoffnungslos, nur der Weg über die Spirale des Todes stand ihnen frei. Das Mädchen Ali stand vor ihr, aus dem Nichts plötzlich da. Ein Blick, ein Nicken und ein lauter Schrei, dann jagten die Freunde hinunter, im freien Fall.
Da stand er vor ihnen, mit funkelnden Augen und riesigem Maul. Emma-Lilu zog ihr Schwert aus dem Halfter und schrie: „Ich verlange meinen Bruder, gebt ihn jetzt frei!!!“ Barrance und Tippiray brüllten und trieben die Kämpferin nach vorn. Die Liebe machte sie mutig, tapfer und stark. Sie tötete den König und griff die Hand ihres Bruders. Dann küssten sie sich und Emma-Lilu blickte auf ihren Erfolg. „Ich habe dich weggekämpft Luluke, denn ich bin sehr stark. Bin gespringt und geschwommt, um zu dir zu erreichen. Jetzt bist du frei. Und ich bin die Königin von allen Affen. Jetzt leben alle, so wie ich es nur will.“

Dann hörte man nur noch Siegesgeheul, die Affen brachten Eis, mit Pommes dabei!

Hätte ich euch die „wahre“ Geschichte erzählt, sie hätte gehandelt von einem riesigen Indoorspielplatz, mitten in einer verregneten Stadt. Vollgestopft mit Kindern und Eltern, mit pulsierenden Nerven. Viel Plastik, Rutschen, Ballgehege und Trampoline. Kein Grün wehender Palmen, kein Wasserfall, kein Tier.

Drum schaut mit den Augen der Kinder und fangt an zu sehen!!!!

(c) Sunny Möller

Kinderwelt

Der Wollwerf und der Überfant

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Ein Wollwerf und ein Überfant zogen einst durchs ganze Land.

Um Freunde hier und da zu finden.

Der Wollwerf, der sah ganz schaurig aus. Im Maul ganz spitze, scharfe Zähne und am Po, vom Schaf die Mähne.

Und der Überfant? Na, der war überhaupt kein Elefant. Vorn den Rüssel kunterbunt und das Hinterteil vom Hund.

Der Wollwerf fragte: „Wo gehen wir als erstes hin?“

Der Überfant sagte: „Zu dem Delphin! Der ist immer gut gelaunt und schlau!“

Der Wollwerf nickte. „Ja, genau!“

Am großen Meer dann angekommen, kam ein Delphin gleich angeschwommen.

„Delphin, willst du unsere Freundschaft teilen?“

„Wie habt ihr euch denn das gedacht, ihr Beiden?

Ich leb´ im Wasser, ihr an Land, ich muss hier bleiben, ihr am Strand.“

Traurig zogen beide weiter, dachten, vielleicht wäre es gescheiter, einen Freund an Land zu suchen.

„Ich hab´s,“ sagte da der Wollwerf mutig. „Wir gehen zu den Schafen hin, schließlich ist bei mir ein halbes drin!“

Als sie endlich eine Wiese fanden, sahen sie gleich, dass dort Schafe standen.

Der Wollwerf versuchte netter auszusehen und begann den wolligen Po nach vorn zu drehn.

Diesmal ergriff der Überfant das Wort. „Bleibt doch hier und rennt nicht fort!“

Erschrocken schauten ihn die Schafe an. „Nein, das kannst du schnell vergessen, der Wollwerf will uns doch nur fressen!“

Dem Wollwerf wurd´ das Herz ganz schwer: „Überfant, ich hab bald keine Hoffnung mehr!“

„Lieber Wollwerf, du bist doch kein Schuft! Komm, wir versuchen es bei den Tieren in der Luft!“

Nach ein paar Wochen dann, kamen sie bei einem Adler an. „Lieber Adler, wir sind einsam!“

Schnell flog er weg und sagte: „Nein danke, wir haben nichts gemeinsam!“

So suchten sie Tag ein, Tag aus

und stellten am Ende fest mit Graus,

kein Tier wollte ihre Freundschaft teilen.

Immer nur die gleichen Fragen, warum sie denn so komisch waren.

„Warum heißt du denn nur Überfant?“

„Na, weil ich nicht ausseh´ wie ein Elefant!“

„Und du?“ Ängstlich schauten sie den Wollwerf an.

„Wo kommt denn bloß dein Name her?“

„Meine Mama, ein Schaf, liebte einen Werwolf sehr!“

Am Ende standen sie noch alleine da,

fanden niemanden, der auch anders war.

Da schauten sie einander an, schlugen sich vor den Kopf und dann,

war es plötzlich sonnenklar, dass der beste Freund stets bei ihnen war.

„Ich bin bunt, na und“, sagte dann der Überfant.

„Und du wirst nur als Monster anerkannt.

Wichtig ist doch für Freundschaft das,

was du tief im Herzen hast!“

Luke und Sunny Möller

© Sunny Möller